Innovationspakete für eine moderne Bau-/Gebäudetechnik | HLK

2022-12-08 12:28:53 By : Ms. Lucy Wang

Im Rahmen eines Presseevents präsentierte die Unternehmensgruppe fischer Mitte November am Hauptsitz im Waldachtal (D) seine jüngsten Innovationspakete für eine moderne Bau- und Gebäudetechnik - oder wie im Bild im Zuge der einleitenden Worte von Wolfgang Pott, Head of Corporate Communications bei Unternehmensgruppe fischer, ersichtlich: "Die digitale Zukunft der Befestigungstechnik."

Sie kennen die Unternehmensgruppe fischer – die mit der fischer Austria GmbH auch in Österreich vertreten ist – wahrscheinlich über „fischer Befestigungssysteme“ und die allseits bekannten Dübelsysteme. Mitunter lässt sich die Erfindung des sogenannten S-Dübels dem 1948 gegründeten Unternehmen zuschreiben. Die fischer Group umfasst neben fischer Befestigungssysteme aber vier weitere Unternehmensbereiche, mit welchen man sich am internationalen Markt durchaus einen Namen gemacht hat: fischer Automotive, fischertechnik, fischer Consulting und fischer Electronic Solutions. In allen diesen Bereichen hat man sich ganz im Sinne des Erfindergeistes von Arthur Fischer, Gründer der Fischerwerke, dem Thema Innovationen verschrieben. Bei einem Pressevent im November (in Tumlingen, Deutschland) wurden die jüngsten Innovationen und Produkte von fischer präsentiert. Für die Bau- und Gebäudetechnik werden dabei Themen wie Digitalisierung und Automatisierung, Bauwerks-/Anlagenmonitoring, neue Tools für die Projektplanung wie für eine innovative (statische) Bemessungsmethode für Verankerungen im Stahlbetonbau bis hin zu BIM-Lösungen relevant.

Zahlreiche Herausforderungen prägen nicht erst seit gestern die Baubranche. Themen wie Materialengpässe, Fachkräftemangel, Schonung von Ressourcen, Sicherheit auf der Baustelle und zugleich eine zunehmende Automatisierung und Digitalisierung der Abläufe sprechen die Agenda der Baubranche von morgen. Bei fischer setzt man hierfür sehr stark auf Innovationen, um sich für das Bauen der Zukunft zu rüsten. Es wurde deshalb 2019 sogar ein eigener InnovationsCampus am Hauptsitz im Waldachtal (D) eingerichtet. Dort werden mitunter gezielt potenziell innovative Start-Ups sondiert und mittels von fischer gesetzten Investments gefördert. Ein solches Start-Up ist die Baubot GmbH mit Firmensitz in Wien.

Fischer wurde 2021 auf Baubot aufmerksam, ist seit Anfang 2022 Partner des Start-Ups und darf sich nun über das im Zuge einer gemeinsamen Entwicklungsarbeit entstandene Resultat, den neuen fischer Befestigungsroboter „BauBot“, freuen. Der Roboter soll Bauausführende auf der Baustelle unterstützen. Sei es mit der Übernahme von Bohrlochherstellung und Installation der fischer Befestigungslösungen oder in Kombination mit einem digitalen Bauplan bei der Steigerung der Produktivität und Präzision auf Großbaustellen. Damit kann aber auch die Gesundheit der Anwender geschont und die Sicherheit durch eine durchgängige digitale Dokumentation gehoben werden. Der sogenannte BauBot hebt sich dabei von seinen Marktmittspielern durch sein Applikationspotenzial ab. Ohne ins Detail zu steigen, meint das Unternehmen fischer, könnten mit nur einem Gerät zahlreiche Applikationen in der Boden-, Decken- und Wandanwendung realisiert werden. Fischer spricht sogar davon, dass der BauBot komplette Dienstleistungen – nicht bloß einzelne Arbeitsschritte, wie sonst üblich – bei größer skalierten Bauprojekten erbringen könne. Anwendungsgebiete mögen hier von Straßen- Bahn-, und Tunnelbauten bis hin zu weiteren Tiefbau- aber auch Hochbauprojekten reichen. Neben dem Verkauf und der Vermietung ist mit der Nutzung des BauBots künftig ein kompletter Service, von der Planung über die Ausführung bis zur Dokumentation, geplant. 2023 soll mit drei Robotern in drei Ländern (u.a. wahrscheinlich in Österreich) gestartet werden, wobei die weltweite Service-Skalierung mit weiteren Robotermodellen intendiert wird.

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Zu den präsentierten Innovationspaketen zählt auch eine intelligente, integrierte Überwachungslösung für Bauwerke und Anlagen im Bereich der Befestigungstechnik. Mit den sensorintegrierten Befestigungsprodukten SensorAnchor und SensorDisc sollen Anwender zeit- und ressourcensparend eine aktuelle Analyse darüber bekommen, welche anliegenden Kräfte in Befestigungen vorherrschen. Die Produkte senden dabei kabellos Daten in das (Cloud-)Modul Construction Monitoring innerhalb des Portals myfischer. Daraufhin lassen sich die Informationen per Web-Anwendung auf dem Tablet, PC, oder mit der fischer PRO App baustellentauglich auf dem Smartphone auslesen. Werden Grenzwerte überschritten, können frühzeitig Maßnahmen ergriffen werden, was die Sicherheit erheblich steigert. Beim SensorAnchor handelt es sich um eine Ankerstange mit integrierter Sensorik – es werden demnach die Kräfte direkt im Befestigungsmittel gemessen. Die möglichen Anwendungen sind zahlreich – beispielsweise bei Aufhängungen von Lüftungsanlagen und weiteren Installationen im Tunnelbau. Die SensorDisc ist eine Unterlegscheibe zur Langzeitmessung eines Vorspannniveaus herkömmlicher Schraubenverbindungen. Die Messung wird dabei zum Zeitpunkt des Auslesens wiedergegeben, wobei als Messgröße das prozentuale Vorspannniveau bezogen auf den Installationszustand gilt. Erhältlich ist die Unterlegscheibe in Größen ab M16 mit kleinen Grenzen nach oben hin. Da bieten sich Anwendungen bei Windkraftanlagen bis hin zu Flanschverbindungen an Rohrleitungen, etwa von verfahrenstechnischen oder petrochemischen Anlagen in der Produktion, an.

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Federmodelle in Kombination mit der Finite-Elemente-Methode (FEM) reichen über den beschränkten Anwendungsbereich der aktuellen Bemessungsrichtlinien hinaus. Mit dem Ansatz lassen sich technische, funktionale und architektonische Anforderungen an Verankerungen in Beton erfüllen, bei denen derzeitige Standard-Methoden an ihre Grenzen stoßen. Das neue FEM-Modul in der C-FIX Software der fischer FiXperience Online Suite vereinfacht und beschleunigt den Einsatz von Federmodellen.

Das neue FEM-Modul in der C-FIX Software der fischer FiXperience Online Suite vereinfacht und beschleunigt den Einsatz von Federmodellen.

“Last, but definitely not least” soll auch einer vernetzten Planung und Steuerung mit Building Information Modeling (BIM) entlang des Lebenszyklus von Bauwerken Sorge getragen werden. Die von fischer hier angebotenen Leistungen und Möglichkeiten für eine Unterstützung umfassen die smarten, digitalen Zwillinge der fischer Befestigungs- und Systemlösungen und BIM-Engineering-Dienstleistungen. Zum Angebot gehören BIM-to-Field- und Field-to-BIM-Services sowie intelligente und integrierte Monitoring-Lösungen. Somit optimieren fischer Leistungen die Planung, den Bau und den Betrieb von Bauwerken. Um den Kreis zu schließen – auf Basis von BIM-Daten bewegt sich beispielsweise der BauBot selbstständig auf der Baustelle, bohrt, reinigt die Bohrlöcher und setzt Befestigungsmittel. Den kompletten Montagevorgang arbeitet der Befestigungsroboter in einem Stück ab, indem Fortbewegung und Werkzeugwechsel automatisiert erfolgen. Selbstständig sucht er die jeweiligen Befestigungspunkte an der Decke, an der Wand und auf dem Boden. Der Einsatz einer Robotik Total Station (RTS) ermöglicht im Rahmen eines weiteren BIM-to-Field-Service die präzise Positionierung von Bohrungen oder vormontierten Bauteilen auf der Baustelle. Mit dem Field-to-BIM-Services lassen sich zudem Daten von der Baustelle aufnehmen und in das Gebäudedatenmodell überführen. Die Möglichkeiten umfassen die Bestandsaufnahme und Modellierung, inklusive Analyse und Verarbeitung der Punktwolke sowie As-Built-Dokumentation zur 3D-Darstellung der vorhandenen Struktur. Die Innovationspakete greifen also ineinander und es scheint mehr ein Gesamtkonzept an Innovationen zu sein, welches das Unternehmen kürzlich präsentieren konnte.

Man darf abschließend bemerken, um mit der Zeit zu gehen, wird der InnovationsCampus jene Öffnung der Institution fischer nach außen sein, durch welche sich das Unternehmen für die Herausforderungen der Branche rüsten lässt. Ein Systembestandteil also, der Innovationen aufspürt, gezielt in diverse Realisierungen überführt und so für eine erhebliche Unternehmensresilienz der fischer-group gegenüber anstehender Herausforderungen der Baubranche sorgt.

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